Mittwoch, 22. Juli 2009
090721 Abschied von San Francisco
Ein wenig Wehmut spielte schon mit auf unserer letzten Fahrt nach San Francisco in diesem Urlaub. Diesmal stand die Mission Dolores auf dem Plan. Die Mission wurde drei Tage vor der Unterzeichnung der Unabhängigkeitserklärung von Amerika von Franziskanermönchen gegründet. Der heilige Franciscus gab der Stadt dann auch seinen Namen. Ziemlich unspektakulär ist die Mission mitten in der Stadt zu finden, immerhin das älteste erhaltene Gebäude San Franciscos.
Spannend ist die Lage trotzdem. Denn genau gegenüber gibt es eine jüdische Gemeinde und an der anderen Ecke eine deutsche evangelische Gemeinde. Und das funktioniert hier offensichtlich ohne Probleme, obwohl das Viertel wohl ein Problemviertel ist.
Danach ging es noch einmal zur Golden Gate Bridge. Abschied nehmen war angesagt und die Brücke im Nebel sehen, denn es war wirklich neblig bei gerade so 60⁰F.Nebel in San Francisco ist so wie sonst im Flugzeug in 10.000m Höhe. Man denkt, man kann die Wolken anfassen. Faszinierend zu beobachten, wie der Nebel sich über die Berge schiebt. Von der Ferne gesehen wabert eine weißgraue Masse wie in Harry Potters Hexenkessel. Wenn man auf die Brücke zufährt sieht man auf der einen Seite den Nebel vom Pazifik aufsteigen und auf der anderen Seit in Sausalito blitzt der blaue Himmel durch. Spontan entschieden wir uns nach Sausalito zu fahren und dort noch einmal bei Sushiran zu Mittag zu essen. Das war wieder sehr lecker und es schmeckt wahrscheinlich sehr authentisch. Zumindest wird es Dresden mit seinen Sushi-Angeboten sehr schwerhaben an die Qualität heran zu kommen. In Sausalito strahlte übrigens wirklich die Sonne, allerdings war es trotzdem sehr kalt. Heute heben wir erstmals unsere Jacken wirklich gebraucht.
Auf dem Rückweg gab es noch eine Fotopause an der Brücke, die auf der einen Seite in der Sonne lag und auf der anderen Seite im Nebel versank.
Unser letzter Gang führte uns noch zur Pier 39. Noch einmal Seelöwen beobachten. So viele wie heute heben wir hier noch nie gesehen Und es gab sogar eine Extravorstellung in der Rubrik wie verteidige ich den besten Platz auf dem Deck, sehr witzig und speziell und begeistert gefeiert von Touristen aus aller Welt.
Dann war es vorbei. Es ging zurück nach Menlo Park. Es müssen noch Koffer gepackt werden. Morgen geht es los nach Hause. Auf der einen Seite freue ich mich, auf der anderen seit bin ich traurig, dass die schöne Zeit schon wieder so schnell vorbei ist.

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Mittwoch, 8. Juli 2009
090706 Auf nach San Francisco
Zum ersten Mal sind wir alleine unterwegs in diesem Urlaub. Der Weg führte uns nach San Francisco. Darauf Endlich wieder der Golden Gate Bridge nahe zu sein waren wir schon lange gespannt. Strahlender Sonnenschein begrüßte uns schon am Morgen. Das ist ja durchaus nicht immer so. Häufig ziehen morgens die Pazifiknebel bis nach Palo Alto rein. Heute nicht. In Sommerkleidung aber wie immer mit Jacke zogen wir los.
Eddy war wieder als Kartenleser und Navigator unterwegs. Er macht das wirklich gut. Und zunächst suchten wir die Painting Ladies. Diese wunderschön restaurierten Häuser die gleichzeitig einem großartigen Blick auf die Skyline von Downtown gestatteten, ließen die Neugier auf diesen Tag nicht geringer werden.



Ein Detail am Rande. Wie überall in Amerika, wenn etwas gestattet ist, das für andere eventuell ein Problem sein könnte, macht man das überdeutlich schriftlich klar. Also stand in dem Park neben den wunderschönen Häusern überall dass das Areal ein Playground für Hunde ist. Es gibt sehr viele Hunde ins Kalifornien. Alle halten sich sehr genau an solche Anweisungen und so treffen sich an solchen Plätzen dann tatsächlich viele Menschen mit Ihren Dogs, auch Hundesitter wie das Beweisfoto dokumentiert. Übrigens ist auch dieser Teil des Parks so sauber wie die anderen. Die Hundebesitzer räumen brav die Hinterlassenschaften Ihrer Tiere weg. Die Strafen für die Verschmutzung der Umwelt sind einfach zu hoch.



Für uns ging die Reise weiter zum Golden Gate Park, an dem wir vor zwei Jahren nur vorbei gefahren sind. Ungewöhnlich , dass man einen Park durchfahren kann aber angesichts der Ausmaße sicher die einzig mögliche Option. Und da ist sie wieder, wie schon vor zwei Jahren in New York, die unerwartete Oase. An beeindruckende Natur in Kalifornien hatten wir uns doch schon gewöhnt, oder? Irgendwie sieht alles immer gewaltiger und üppiger aus, sobald die Natur oder eben wie hier der Mensch mit Wasser hilft. Egal ob es die Bäume, die Wiesen oder die bepflanzten Beete betrifft. Es erschlägt einen fast, mit wie viel Aufwand und Liebe zum Detail der Park gestaltet und nun schon offensichtlich seit vielen Generationen gehütet wird. Und immer wieder findet man neben Unmengen von Joggern auch ganz kleine Details am Rande.





Und nun führte uns das Auto endlich zur Golden Gate Bridge. Beim Auffahren hat man das Gefühl, die Brücke ist irgendwie in einander geschoben, erst auf dem Weg erfasst man die Ausmaße. Es ist schon eine ingenieurtechnische Meisterleistung genau wie die Bay-Bridge mit Ihren zwei Etagen. Diesmal wechselten wir die Perspektive und fuhren zum Vista Point links der Brücke. Dort steht man fast auf einer Ebene mit der Brücke und hat das Gefühl sie fast berühren zu können.



Und dann gab es das beste japanische Essen, das ich bis jetzt gegessen habe. Einer Empfehlung von Nicole folgend suchten wir in Sausalito das Restaurant „Sushi-Ran“. Etwas versteckt in der zweiten Reihe fanden wir es auch mit Hilfe von Einheimischen, die gleich sagten „Oh, that´s good.“ Als wir nach dem Weg fragten. Leckeren zart gebratenen Lachs, Salat vom Feinsten mit einem Dressing, von dem man keinen Tropfen übrig lassen mag und ganz frische California Rolls. So ein Essen hatten wir nicht erwartet in einer Welt der Burger und Fries. Sausalito ist sowieso anders. Dort fühlt man sich eher in einem italienischen Küstenstädtchen, zumindest solange man nicht den Blick über die Bucht auf die Skyline von San Francisco wirft.
Den Nachmittag verbrachten wir dann auf Fisherman´s Wharf. Amerika hatte uns wieder.



Auf dem Weg dahin erfüllte ich noch einen Wunsch von Eddy, der für mich eher ein Trauma ist. Aber auch diese kann man überwinden. Eddy wollte so gern einmal die Lombard Street mit hinunter fahren, anstatt zu laufen. (Ich möchte eigentlich lieber mal laufen, stelle ich gerade für mich fest.)



Also musste ich zunächst unser Auto dort hinauf bugsieren. Wie beim letzten Mal klopfte mir das Herz bis zum Hals und die Gedanken verweilten wieder beim letzten Mal. Hoffentlich bleibe ich nicht wieder am Berg hängen, hoffentlich blamiere ich mich nicht, hoffentlich würge ich den Motor nicht ab…
Aber es gab die Erlösung. Natürlich nötigen mir die Steigungen, von ich weiß nicht wie viel Prozent, auch weiterhin ziemlichen Respekt ab, aber ich kann sie meistern!!!!! Und Eddy saß im Auto bei der Fahrt bergab, die übrigens durch die engen Kurven auch nicht gerade ohne ist.

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